Hallo liebe Magical-Mystery-Tour-Bus-Freunde.
Vor 2 Jahren, am 18. Januar 2014 haben wir unseren Bus in Zeebrügge (Belgien) abgeholt. Leider hat unser Bus-Projekt dann viel problematischer angefangen als wir es erwartet haben. Wir haben zuerst mal nicht erwartet, dass der Bus in so einem schlechten Zustand sein würde, denn kurz vor dem Kauf hat er ja noch den englischen TÜV-Stempel bekommen. Nun denn, wir waren wohl etwas naiv.
Ein langer, bis heute andauernder Leidensweg hatte angefangen. Zuerst haben wir unsere Halle in Hameln verloren – dann – nachdem wir in der Nähe von Hannover eine neue Bleibe gefunden hatten, war es dort nicht möglich am Bus zu arbeiten, weil es dort keinen Strom und zu wenig Platz gab. Dadurch ging fast ein ganzes Jahr verloren. Dann fanden wir endlich eine Scheune in Brullsen, so dass wir am Bus arbeiten konnten.
Simon berichtet: Sofort nach der Ankunft in Brullsen wurde mit der Arbeit begonnen. Erst wurde entkernt und das alte Fußboden-PVC herausgenommen. Schnell war dann klar was los ist: Rost, soweit man sehen konnte. Ob Fußboden, Heizkanäle, Kofferraum, Rahmen und Radkästen. Vorne, hinten – egal wo man hinsah -, es gab Rost und das nicht zu knapp. Dann waren da auch viele vergammelte Holzteile. Wenn es ein anderer Bus gewesen wäre dann hätte ich ihn zerlegt und in Einzelteilen verkauft. Eigentlich war es ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Aber es könnte auch der Original Magical Mystery Tour Bus von 1967 sein. Es gibt viele Original Nahaufnahmen die das belegen. Da kann ich kein möglicherweise Original Stück der Beatles Geschichte einfach zerlegen und verkaufen. Ich muss es retten. Ich fing an zu telefonieren um Teile zu finden und Menschen zu finden, die mir helfen könnten mit den Schweißarbeiten, der Mechanik und der Elektrik. Viele Zusagen wurden gemacht aber nur wenige eingehalten. Hilfe bekam ich vom Beatles-Stammtisch-Hannover und von Bekannten von unserem Stammtisch. Vielen Dank dafür. Da ich für die Schweißarbeiten niemanden gefunden habe, brachten meine Frau Petra und ich uns dies „with a little help“ bei und inzwischen sind fast alle Schweißarbeiten erledigt.
Eine Menge Holzteile wurden schon ausgetauscht, von den Bodenplatten bis zum Aufbau-Rahmen. Einige seltene Bücher, Hefte und Teile sind gefunden und gekauft worden aber es fehlt noch einiges mehr. Ich hoffe, meinen Bus bis Mai wieder fahrbereit zu bekommen. Voraussetzung ist aber, dass ich die noch fehlenden Teile finde. Das bleibt sehr schwierig und sehr kostspielig. Weitere Spenden würden sehr helfen. Wir sind nun so weit gekommen. Ein Aufgeben kommt nicht in Frage, auch wenn es frostig ist in der Scheune, wird weiter gearbeitet. Dieses Projekt bedeutet mir sehr viel.
Als nächstes soll an der Lenkung gearbeitet und alle Radlager ausgewechselt werden. Danach müssen Bremsteile und Dichtungen repariert werden und das Armaturenbrett rechts. Dann kommen noch die Heizkanäle und die Heizung selbst dran. Zum Schluss muss dann neues PVC oder Linoleum verlegt und die Sitze wieder eingebaut werden.
Nochmals ein sehr großes Dankeschön an alle, die bisher geholfen haben, praktisch oder mit finanziellen Spenden. Die ersten zwei Jahre vergingen wie im Fluge. Eine Menge Arbeit wurde schon erledigt, aber es gibt immer noch viel zu tun.
in der Scheune
Radkasten erneuert
im Kofferraum